Am 30. Januar 1630 wurde an einem verschneiten Tag Alexis in einem kleinen Dorf in Rumänien geboren. Sie ist die uneheliche Tochter von dem Adelsmann Victor Ivanovic und dessen Dienstmagd Sylvanna Balkov, die eine geheime langjährige Affäre hatten. Lexi war kein geplantes Kind der beiden, man kann sogar behaupten, dass sie bei einem rauen Geschlechtsakt gezeugt wurde. Als man erfuhr, dass die Magd schwanger war, wurde diese natürlich zunächst von ihren Pflichten entbunden, was der Burgherrin alles andere als gefallen hat, doch wusste sie zu dem Zeitpunkt auch nicht, dass es ihr Ehegatte war, der der Vater des Ungeborenen ist. Selbst Victor kam dies nicht in Sinn und schlug Sylvanna und bezichtigte sie der Hurerei, als diese jedoch beteuerte, dass sie sich nur ihrem Herren hingab, erkannte Victor, dass er der Vater sein musste. Mit erschrecken wurde ihm klar, dass die Umstände alles andere als gut war, denn dies würde bedeuten, dass er ein Bastard in die Welt gesetzt hat und die anderen Adeligen im Dorf und Umgebung zerrissen sich so schon die Mäuler über ihn. Er versuchte es geheim zu halten, allerdings belauschte seine Frau ein Gespräch der Magd und ihrem Ehemann und erfuhr so von der Untreue ihres Mannes. Sie verlangte das man die Magd sofort hinrichten ließ, dass Balg jedoch sollte als entfernte Verwandte ausgegeben werden. Da niemand er Burgherrin widersprechen wollte, tat man genau das was sie befahl. Alexis' Mutter wurde hingerichtet, als die Kleine selbst gerade mal 6 Jahre alt war. Fortan lebte sie in den besseren Räumen der Burg und obwohl die Burgherrin sie anfangs nicht ausstehen konnte, wuchs ihr die Kleine nach und nach doch ans Herz.
Ihr Vater jedoch wollte sie nicht. Er behandelte sie wie eine Krankheit und hoffte sehr, dass niemand je herausfinden würde, woher das Kind wirklich stammte. Dies ging viele Jahre gut, bis der Vater beschloss, dass man Alexis im zarten Alter von 16 Jahren verheiraten sollte. Sie war zu einer stattlichen, hübschen jungen Frau geworden. Aufgeweckt und neugierig, wollte sie alles erlernen, was es zu lernen gab. Ihr Wissbegier und Lebensfreude gefiel dem Stallbursche, der ihr bester Freund geworden war und ein wenig verguckt hatten beide sich ineinander. Allerdings blieb es der Burgherrin nicht verborgen und man unterband es direkt, es gezieme sich nicht für eine Adelige sich mit einem daher gelaufenen Stallburschen anzubandeln. Alexis war dessen sehr traurig und doch befolgte sie den Worten der Burgherrin, auch wenn es ihr sehr viel Kummer bereitete.
So ließ sie es auch über sich ergehen, dass viele heiratswillige Kandidaten anreisten um sie kennen zu lernen. Viele buhlten um ihre Gunst, doch Alexis lehnte jeden ab, sehr zum Missfallen ihres Vaters, der sich an einem Abend des extra arrangierten Balles mit ihr stritt. Dabei wurden beide von einem zurückgewiesenen Adelsmann belauscht und so erfuhr, dass es sich nicht um Onkel und Nichte handelte, sondern um Vater und Tochter. Die Schmach stand Victor ins Gesicht geschrieben, als sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitete, dass Alexis das uneheliche Kind vom Burgherr und seiner ehemaligen Dienstmagd ist. Und auch Alexis selbst empfand Schamgefühl, weshalb sie davon lief.

So begann ihre Reise. Anfangs kam die junge Frau allerdings nicht zurecht, war sie es nicht gewohnt außerhalb der geschützten Mauern ihres zu Hauses zu sein. Viele Tages des Hungers hat sie hinter sich bringen müssen, bis sich eine alte Frau sich ihrer erbarmte und sie mit zu sich nahm. Alexis war ihr sehr dankbar und half der alten Frau in ihrem Haus und lernte so auch gleich für sich selbst zu sorgen. Allerdings sprach das junge Mädchen nie ihre Herkunft an, denn sie hatte Angst davor, dass man sie davon jagte, wenn man erfuhr, dass sie ein Bastardkind ist. Viele Jahre vergingen so und Alexis fand ihr lachen wieder und jeder in dem Dorf, in welchem sie nun lebte, empfand sie als schönste Magd überhaupt. Erneut gab es viele heiratswillige Männer, doch lehnte sie jeden Antrag ab, denn für sie musste es einfach Liebe sein und keiner dieser konnte es ihr geben.
Eines Tages kam dann jedoch ein Fremder ins Dorf, der von allen gemieden wurde. Seine Ausstrahlung war sonderbar, wirkte er viel Älter als sein äußeres erscheinen ließ. Seine Haut hatte einen recht blassen Ton, ebenso sonderbar waren auch seine Augen, waren sie dunkelrot. Alexis fürchtete sich nicht vor diesem Mann, im Gegenteil, sie war neugierig was es mit ihm auf sich hat. Vorsichtig hatte sie Kontakt zu ihm aufgebaut, wobei er doch recht bereitwillig war mit ihr zu sprechen und so freundeten sie sich an. Allerdings ahnte Alexis nicht, was der Mann - Marcel wie er sich vorgestellt hatte - in Wahrheit ist. Eine kleine Liebelei begann zwischen den Beiden, ohne das ihr jedoch bewusst war, dass er eigentlich nur ihr Blut wollte. Denn Marcel war nur in das Dorf gekommen, weil er dem süßen Duft gefolgt war, welchen sie verströmt. Eines Abendes bat er sie außerhalb des Dorfes zu kommen, in den Wald am Wasserfall. Laut seinen Worten wollte er ihr etwas zeigen. Neugierig wie sie war, war sie seinen Worten gefolgt, ohne zu ahnen, was er wirklich vor hatte. Es war der Abend ihrer Verwandlung, denn kaum dass sie am Treffpunkt angekommen war und ihn erblickte, begann er zu sprechen und Alexis merkte, dass etwas nicht stimmte. Zu spät wurde ihr klar, dass er etwas vor hatte, doch dachte sie mehr, dass er ihr nach dem Leben trachten wollte. Angst stand in ihren Augen geschrieben, während sie versuchte so viel Abstand zu ihm zu gewinnen wie möglich. Jedoch war er schneller und ehe sie sich versah, biss er sie. Sein Blutdurst überwältigte ihn und es war fast um sie geschehen, als ihm etwas zurück hielt. Marcel löste sich von ihr und verschwand, während Alexis selbst dort liegen blieb und vor Schmerzen schrie, denn ihr Körper fühlte sich so an, als würde er unter Feuer stehen. Irgendwann verstummten ihre Schreie und sie lag einfach nur reglos da, ihr Gesicht blass und sie atmete nicht.
Wie viel Zeit verstrichen war, konnte sie nicht sagen, als sie jedoch erwachte war das erste was sie verspürte dieses Brennen in ihrer Kehle. Ihr war nicht klar, was sie war oder was überhaupt geschehen war und so streifte sie eine ganze Weile durch den Wald. Sie folgte einfach dem Geruch, welcher ihr in die Nase gestiegen war und fand wenig später einen jungen Mann, sie konnte nicht denken, sie handelte einfach nach ihrem Instinkt und brachte den Jüngling um, nachdem sie ihm sein Blut geraubt hatte. Es war ein Schock für sie und zugleich verlangte sie nach mehr, doch ehe sie sich zum Dorf auf machen konnte, tauchte Marcel auf und erklärte ihr alles. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich damit abgefunden hatte was sie nun war, doch verzeihen konnte sie Marcel nicht. Nachdem ein paar Jahre vergangen waren und sie soweit sich beherrschen konnte, verließ sie Marcel und zog allein durch die Gegend. Einige Jahrzehnte später traf sie auf den rumänischen Zirkel, welcher für sie ein neues Zuhause werden sollte und noch immer ist.